Nr. 42 | diebe!

erschienen 07.2006

Aus dem Editorial:

Während der so genannten Chaostage im August 1995 hatten sich Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem Hannoveraner Supermarkt mit Lebensmitteln versorgt, ohne den Gegenwert der Ware im Geschäft zu hinterlegen. Sie – und delikaterweise auch einige Anwohner, die die Gunst der Stunde nutzten – machten sich dadurch juristisch gesehen des Diebstahls schuldig. Ein Foto des geplünderten Supermarktes mit der Bildunterschrift »bargeldlos einkaufen« fand in der Folgezeit Verwendung auf verschiedenen Plakaten, die zur Teilnahme an unterschiedlichen linken Veranstaltungen aufriefen. Dieser Slogan warb ursprünglich für die verstärkte Nutzung von ec- und Kreditkarten. Seine Herauslösung aus dem ehemaligen Bedeutungszusammenhang und seine hier beschriebene Verwendung illustrieren auf ironisch-provokative Weise die Tatsache, dass »Diebstahl« ebenso wie »Erwerb« und »Eigentum« Konzepte sind, die in jeder Gesellschaft verhandelt und definiert werden müssen. …

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Inhalt WERKSTATTGESCHICHTE | Heft 42

Editorial

Die Redaktion

Volltext

Thema

Andrea Griesebner

Verbannung statt Todesstrafe? Diebstahlsprozesse aus dem Erzherzogtum Österreich unter der Enns im 18. Jahrhundert
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Rebekka Habermas

Eigentum vor Gericht. Die Enstehung des modernen Rechtsstaates aus dem Diebstahl?
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Paul Lerner

Konsumkrankheiten: Kleptomanie, Magazinitis und Frauen als Konsumentinnen im Kaiserreich und der Weimarer Republik
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Stefan Mörchen

»Echte Kriminelle« und »zeitbedingte Rechtsbrecher«: Schwarzer Markt und Konstruktionen des Kriminellen in der Nachkriegszeit
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Werkstatt

Sandra Maß

»Eine Art sublimierter Tarzan« – Deutsche Entwicklungshilfe als Menschentechnik in den 1960er Jahren
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Bericht

Silvan Niedermeier

Gewalt, Ordnung und Staatlichkeit. Eine Tagung im Hamburger Warburghaus (30.3.-1.4.2006)
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Expokritik

Joachim Baur

Ein Migrationsmuseum der anderen Art. Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven
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Rezensionen

Christoph Thonfeld

Lydia Gawrilowa: Autobiografie einer ehemaligen Zwangsarbeiterin
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Ira Spieker

Michael Fischer: Sterben und Tod
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Sandra Konrad

Klub Zwei (Hrsg.): Things. Places. Years.
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Anne Rothe

Astrid Erll: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen
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Susanne zur Nieden

Dagmar Herzog: Vergangenheitspolitik
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Martin Lücke

Rainer Herrn: Schnittmuster des Geschlechts
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Belinda Davis

Kristina Schulz: Der lange Atem der Provokation
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Sina Rauschenbach

Ulrich Wyrwa: Jüdische Emanzipation im deutsch-italienischen Vergleich
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Stefanie Schüler-Springorum

Sybille Steinbacher: Auschwitz
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Peter Widmann

Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer?
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Annette Leo

Stefan Meining: Kommunistische Judenpolitik
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