Farben prägen unsere sozialen Beziehungen und wie wir (auch historisch) die Welt sehen. Sie wirken an sozialen, ideologischen und politischen Zuschreibungen mit. In ihrer metonymischen Funktion haben sie von jeher auch für die politische Geschichte eine zentrale Rolle gespielt, was beispielsweise die Bezeichnungen der »Farbrevolutionen« der letzten Jahrzehnte zeigen (Georgien, Ukraine, Myanmar u.a.). Dabei müssen wir nicht einmal unbedingt eine bestimmte Farbe sehen, um zu verstehen, was gemeint ist. Ein Beispiel hierfür ist die berühmte Szene aus Charlie Chaplins Film Moderne Zeiten von 1936, in der Chaplin eine – wie wir offenbar auch in Schwarz-Weiß erkennen – rote Fahne, die die Ladung eines LKW markiert hatte, von der Straße aufhebt und schließlich unfreiwillig zum Anführer einer Arbeiter*innen-Demonstration wird.
Symbolische Farbkonnotationen dienen sowohl vergeschlechtlichten und rassistischen Zuschreibungen als auch Markierungen politischer Ideologien und nationaler Identitäten. Dies gilt vom pinken Kleid zum braunen Hemd, für schwarze Haut und weiße Masken (Fanon), für rote und grüne Fahnen.[1] Farben sind, jenseits ihrer Materialität, immer auch semiotische Mittel, zu deren Funktion Umberto Eco bemerkte: »Human societies do not only speak of colours, but also with colours.«[2]
Es bestehen zahlreiche Unwägbarkeiten, wenn wir versuchen, das historische »Sehen« von Farben zu verstehen. Farben als signifier bleiben für uns auch heute noch vielfach uneindeutig, umso mehr wohnt ihnen die Macht zur Transformation inne. Die Farbe eines Gegenstands wurde vielfach in der Geschichte als ebenso definierend wahrgenommen wie dessen Form, so zum Beispiel im europäischen Mittelalter. Dies sollte sich jedoch unter dem Einfluss der europäischen Aufklärung in den folgenden Jahrhunderten ändern. Zwar beschäftigte sich auch John Locke mit der Funktion von Farben, doch bescheinigte er ihnen letztlich, »secondary qualities« zu sein, also Eigenschaften, die immer abhängig vom subjektiven (sensorischen) Empfinden eines Individuums seien.[3] In Analogie hierzu verwiesen Philosoph*innen immer wieder darauf, dass Farben weniger eine intrinsische Qualität als vielmehr das Versprechen eines Gestaltwechsels innewohne. Die Form eines Gegenstands (oder eines Menschen) lässt sich womöglich kaum verändern, aber er kann bemalt oder gefärbt werden, um seinen Wert oder seine Bedeutung zu modifizieren.
Dieser Gestaltwechsel, den Praktiken des Bemalens, Färbens, Schminkens bewirken, hat in der Geschichte der meisten Kulturen jedoch immer wieder für Misstrauen und Ablehnung gesorgt. Verbirgt nicht die menschengemachte Farbgebung die »wahre Natur« eines Gegenstandes oder einer Person? Wohnt also nicht-natürlichen Farben bzw. Farbstoffen, eine mehr oder weniger »betrügerische« Qualität inne? Nicht umsonst heißt es in mehreren Sprachen: »Show me your true colours«.[4] Die Nutzung von Farben in der Kulturgeschichte zielt demgegenüber immer wieder auf Eindeutigkeit, ihre Anwendung soll Normen und Werte sichtbar machen und wirkt damit affirmativ. Sehr deutlich wird dies im Bereich vergeschlechtlichter und rassistischer Diskurse, wie die Beiträge in diesem Heft zeigen.
Erst wenige Historiker*innen haben die Bedeutungen und Funktionen von Farben und Farbmetaphern in verschiedenen Epochen (und in der Moderne noch am wenigsten) untersucht – vor allem die Funktion von Farbsymboliken für eine spezifische soziale Praxis. Hier soll das vorliegende Themenheft mit seinen Beiträgen anschließen.[5] Dabei gilt es, sich aus verschiedenen Blickwinkeln der Relevanz von Farbsymboliken, Farbpraktiken und der sozial relevanten Materialität von Farben in ihrem historischen Kontext zu widmen und sich ihrer damit auch in der Geschichtswissenschaft bewusst zu werden. Die Beitragenden fragen insbesondere nach einem Wechselspiel von Materialität und Symbolik bzw. nach der Verknüpfung der epistemologischen mit der ontologischen Ebene (und damit letztlich auch zwischen dem Ökonomischen und dem Ideologischen). Der Bereich der Wissenschaftsgeschichte in Bezug auf Farben wird hierbei nur am Rande gestreift, auch wenn dieser ein weiteres produktives Forschungsfeld darstellt.
Zum Zusammenspiel von materieller und symbolischer Bedeutung bestimmter Farben gibt es eine Reihe von prominenten Beispielen. So haben farbliche Markierungen auch für das Militär in der Geschichte eine wichtige Rolle gespielt, wovon unter anderem die Heraldik zeugt. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist die französische Debatte über die Farbe der Armeehosen im 19. Jahrhundert: Nachdem den deutschen Chemikern Carl Graebe und Carl Liebermann 1868 zum ersten Mal die synthetische Herstellung des roten Pigments Alzarin gelang, führte die Massenproduktion dieses billigen Farbstoffs zu einer massiven Krise des französischen Färberkrapp-Anbaus und seiner Weiterverarbeitung, wovon schließlich auch Karl Marx im dritten Band des Kapitals berichtet. Bisher war Frankreich in der Produktion roter Farbstoffe in Europa führend gewesen – 1829 war die pantalon rouge in der französischen Armee eingeführt worden, um die nationale Krappproduktion zu fördern. Nach der französischen Niederlage 1871 kam es zu erbitterten Diskussionen, ob man die Farbstoffe für die eigene Armee wirklich vom »Erzfeind« importieren müsse – doch in der Realität war das BASF-Alzarin einfach unschlagbar günstig. Und da die roten Armeehosen inzwischen als zentrales Symbol der französischen nationalen Identität gesehen wurden, führte kein Weg an den Deutschen vorbei. Erst nach dem Kriegsausbruch 1914, als der Warenimport aus Deutschland zu einem abrupten Ende kam, wurden die französischen Infanteristen in »Horizontblau« gekleidet – das Symbolische musste am Ende hinter der ökonomischen Notwendigkeit zurückstehen. Hierzu kommt jedoch auch die Tatsache, dass die leuchtenden Farben ihrer Uniformen zu den hohen Verlusten französischer Soldaten im Sommer 1914 geführt hatten.[6]
Es ist ein relativ neues Phänomen, dass sich Historiker*innen, die sich im weitesten Sinne mit einer Kulturgeschichte der Politik beschäftigen, der Rolle von Farbkonnotationen in diesem Kontext annehmen.[7] Daher beziehen sich die aktuellen, historisch orientierten Colour Studies auf Erkenntnisse der Kulturanthropologie, der Kunstgeschichte, der Kommunikationswissenschaften und der Semiotik.[8] Erste Zugänge zur Farbsymbolik in der (Kunst-)Geschichte stellen die Arbeiten von John Gage und Michel Pastoureau dar, auch wenn von einer entwickelten Methodik in Bezug auf die historische Bedeutung von Farben hier noch keine Rede sein kann, sie haben vor allem enzyklopädischen Wert. Wesentlich ist bei beiden jedoch der Verweis auf die tiefe Verwurzelung symbolischer Farbbedeutungen in Europa in der christlichen Ikonografie. Weitere Impulse für die Analyse geschichtlicher Farbsymbolik bieten die Ansätze einer sozialen Semiotik, wie sie beispielsweise von Umberto Eco und Pierre Bourdieu angewandt werden.[9] Die sprachliche Ebene der Farbsymbolik ist für die Historiografie (der Neuzeit) bisher zentral – schließlich erhalten Farben ihre Bedeutung durch Konnotationen und im metaphorischen Sprachgebrauch.[10] Und so setzen sich auch die Beiträge in diesem Themenheft vor allem mit der semiotischen Ebene von Farbsymboliken auseinander.
Dennoch: Farbe ist durch ihre Materialität und Nutzung durch den Menschen immer auch mehr als nur signifier. Dies hat unter anderem Julia Kristeva betont. Sie verweist auf die Vielschichtigkeit im semiotischen Umgang mit Farben, vor allem in Bezug auf die Kunst: »Although semiotical approaches consider painting as a language, they do not allow an equivalent for color within the elements of language identified by linguistics.«[11]
Die Beitragenden des vorliegenden Themenheftes wollen solche interdisziplinären Zugänge für die Sozial- und Kulturgeschichtsschreibung nutzbar machen. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Symbolische eben nicht einfach nur dem Politischen nachgeordnet, also »nur Symbolpolitik« ist, sondern als umkämpfte soziale Praxis direkt politische Wirkung entfaltet.[12] Symbolische Macht ist eben mehr als nur symbolisch.
Die vier Beiträge thematisieren, wie Farbe in den letzten vier Jahrhunderten eingesetzt, wahrgenommen, interpretiert und emotional aufgenommen wurde. Die Autor*innen fragen, inwiefern bestimmte Farben in ihrer materiellen und semantischen Form als kommunikative Hilfsmittel genutzt wurden und wie sie soziale Beziehungen ausdrückten. Wie verhielten sie sich zur metaphysischen und symbolischen Ordnung der modernen Welt? Wie wurden Farben wahrgenommen, welche (politischen) Assoziationen riefen sie in ihrem jeweiligen historischen, sozialen und geografischen Kontext hervor? Kurz: Wann und wie spielten Farben eine Rolle und welche Machtwirkung übten sie aus?
In der Beschäftigung mit Farben in der Geschichte und vor allem mit ihren sozialen Funktionen, stoßen wir nicht nur auf bestimmte, zu definierende Farben, sondern auch auf Farbigkeit als solche (oder deren Abwesenheit).[13] So analysiert Dominic Janes in seinem Beitrag symbolische Farb-Praktiken unter Studenten an den Universitäten Oxford und Cambridge, mittels derer sich die britische Elite konstituierte und ihren Herrschaftsanspruch zu untermauern suchte. Mit der Wahl bestimmter Farbsymboliken wurde seit jeher auch abweichendes Verhalten markiert. Immer wieder in der Geschichte riefen farbenfrohe Personen Misstrauen hervor und wurden mitunter durch Kleiderordnungen und Luxusgesetze in ihre Schranken verwiesen. Zugleich eignete sich Farbe als Ausdruck subversiver Überaffirmation von als »deviant« geltendem Verhalten. So nutzten als queer gelesene oder sich definierende junge Männer nicht notwendigerweise bestimmte Farben, sondern betonten in ihrem öffentlichen Auftreten Farbigkeit als solche.
Dominique Grisard zeigt in ihrem Beitrag das Zusammenspiel von geschlechtlich konnotierter Farbsymbolik (Rosa/Rosé) mit der Materialität der Rose. Sie thematisiert, wie es Weißsein konstruierte und damit schließlich an der Aufrechterhaltung heteronormativer Weiblichkeitsmythen und Schönheitsideale mitwirkte. Hier, ebenso wie im Beitrag von Romana Sammern zum Zusammenhang von Schönheitsidealen und (Gesichts-)Farben im Italien der Frühen Neuzeit, wird deutlich, wie bestimmte Farben stets nah am menschlichen Körper inszeniert werden. Darüber hinaus gehen mit der weiblichen Selbstinszenierung durch Kleidung und Schminken Unsicherheiten und Täuschungsängste der (männlichen) Betrachter einher. Solche Farbspiele, mittels derer stets ein Idealtypus von »Schönheit« ausgehandelt wurde, scheinen immer wieder auch Misstrauen hervorgerufen zu haben. Dies bestätigt die o.g. Annahme, dass farblichen (Körper-)Praktiken stets auch ein gewisses Täuschungspotenzial zugeschrieben wurde.
Die rassistische Konstruktion des Weiß-Seins ist auch für Stefanie Affeldts Untersuchung zentral. Am Beispiel der aus einem Kolonialprojekt entstehenden australischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt sie, wie koloniale und rassistische Narrative konstituierend für die Herausbildung einer australischen nationalen Identität wurden. Das Zusammenwirken von symbolischer und materiell-ökonomischer Ebene wird hier besonders deutlich am Beispiel des (weißen) Zuckers, der als wichtiges Produkt eines weißen Australiens wahrgenommen und propagiert wurde.
Letztendlich zeigen alle Beiträge dieses Themenhefts, wie Farbe als Markierung von Differenz die Geschichte prägte – in ihrer aggressivsten Form in eliminatorischen Kolonialprojekten und den ihnen inhärenten »colour lines«, in der normativen Zurichtung von Geschlecht und sexueller Orientierung und nicht zuletzt in den jahrtausendealten Moralvorstellungen und Vorschriften in Bezug auf die Farben, die Untertanen, Emporkömmlinge und Geächtete zu tragen hatten.
Im Mittelteil bieten wir diesmal zwei Beiträge, die sich anhand unterschiedlicher Gegenstände mit Aspekten der kolonialen Wissensproduktion befassen. Mèhèza Kalibani widmet sich in der Werkstatt-Rubrik frühen, zu »wissenschaftlichen« Zwecken angefertigten phonographischen Tonaufnahmen aus kolonialen Kontexten, die in Berliner Sammlungen verwahrt werden. Er versucht den Erfahrungen der Aufgenommenen nahezukommen und zeigt auf, inwiefern diese unter asymmetrischen Machtverhältnissen und wissenschaftsethisch fragwürdigen Umständen entstandenen Audiozeugnisse als Repräsentationen kolonialen Leids zu betrachten sind.
Für die Filmkritik hat sich Mathias Hack mal keinen Klassiker, sondern einen noch laufenden Film genauer angeschaut. Der vermessene Mensch von Lars Kraume soll die Aufmerksamkeit eines möglichst breiten Publikums auf deutsche Kolonialverbrechen, die Beteiligung der Wissenschaft und aktuelle Restitutionsforderungen richten. Hack zeigt, welche Konsequenzen es hat, wenn man die fiktionale Geschichte bewusst aus weißer Täterperspektive erzählt. Die Erfindung weist zahlreiche Bezüge zur historischen Wirklichkeit auf, gleichzeitig kommt Hack als Kenner der deutschen Kolonialgeschichte die Bildsprache verdächtig bekannt vor.
In unserer Dingfest-Reihe kleinformatiger Objektgeschichten befasst sich Eckart Schörle zum Ende einer Ära mit der Monumentalisierung und Musealisierung eines einst alltäglichen, inzwischen aber aus unseren Stadtbildern (fast) vollständig verschwundenen Gegenstands der Kommunikationskultur: der Telefonzelle.
Die Expokritik beschäftigt sich mit den ethnologischen Ausstellungen im Berliner Humboldt Forum, die laut einer (der) Begründung(en) in Kommunikation mit den europäischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf der Museumsinsel treten sollen. Was daraus geworden ist, erkunden Hans Peter Hahn und Valerie Viban bei einem gemeinsamen Besuch.
Hanno Balz und die Redaktion
[1] Gerade im Bereich der Critical Whiteness Studies sind hier in den letzten Jahren aufschlussreiche Studien erschienen, so zum Beispiel in Heft 39 der WerkstattGeschichte: »die farbe ›weiß‹« von 2005. Außerdem: Anna Greve, Farbe – Macht – Körper. Kritische Weißseinsforschung in der europäischen Kunstgeschichte, Karlsruhe 2013; Wulf D. Hund, Wie die Deutschen weiß wurden. Kleine (Heimat) Geschichte des Rassismus, Stuttgart 2017; nach wie vor einflussreich: Richard Dyer, White. Essays on Race and Culture, Milton Park, Abingdon 1997. Dagegen haben die zahlreichen Untersuchungen, die sich mit der Zuschreibung von »schwarz« beschäftigen, bereits eine längere Tradition, angefangen mit Du Bois Bericht über seine Reise als Afroamerikaner durch Nazi-Deutschland: W.E.B. Du Bois, ›Along the color line‹. Eine Reise durch Deutschland 1936, München 2022. Zum Prozess der Etablierung rassistischer Kriterien anhand der »color line«: Rana A. Hogarth, Medicalizing Blackness. Making Racial Difference in the Atlantic World, 1780–1840, Chapel Hill 2017. Zur Klassenfrage von »blackness«: Ron Ramdin, The Making of the Black Working Class in Britain, London 2017. Immer noch wichtig für den deutschen Kontext: May Ayim/Katharina Oguntoye/Dagmar Schulz (Hg.), Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Berlin 2021 [zuerst 1986].
[2] Umberto Eco, How Culture Conditions the Colours We See, in: Marshall Blonsky (Hg.), On Signs, Baltimore 1985, S. 157–175, hier S. 173.
[3] Michael Ayers, Primary and Secondary Qualities in Locke’s Essay, in: Lawrence Nolan (Hg.), Primary and Secondary Qualities. The Historical and Ongoing Debate, Oxford 2011, S. 136–157.
[4] Als Erinnerung hierzu: Der Streit um Ex-Kanzler Schröders angeblich gefärbte Haare wurde 2002 bis vor das Bundesverfassungsgericht getragen.
[5] Dieses Themenheft ist in erster Linie das Ergebnis einer internationalen Tagung mit dem Titel »Toward a History of Modern Colour« in Cambridge 2021, die von Allegra Fryxell und mir organisiert wurde und Wissenschaftler*innen aus der Kunstgeschichte, den Medienwissenschaften, der Anthropologie und den Geschichtswissenschaften zusammengebracht hat. Tagungsbericht unter: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-127637 (letzter Zugriff 28.8.2023).
[6] Allan Mallinson, Too Important for the Generals. Losing and Winning the First World War, London 2016, S. 125.
[7] Zentral für die historische Farbenforschung sind die Monografien Michel Pastoureaus, die in den letzten Jahren erschienen sind: ders., Blau. Die Geschichte einer Farbe, Berlin 2013; ders., Vert. Histoire d’une couleur, Paris 2013; ders., Schwarz. Die Geschichte einer Farbe, Darmstadt 2016; ders., Rouge. Histoire d’une couleur, Paris 2016; ders., Jaune. Histoire d’une couleur, Paris 2019; ders., Blanc. Histoire d’une couleur, Paris 2022. In Einzelfällen existieren Untersuchungen zur politischen Symbolik von Farben in der Geschichte einzelner Staaten, so z.B.: Maurizio Ridolfi, La Politica di Colori. Emozioni e passioni nella storia d’Italia dal Risorgimento al ventennio fascista, Milano 2014; Amy Butler Greenfield, A Perfect Red. Empire, Espionage, and the Quest for the Color of Desire, London 2005. Im Gegensatz zur Historiografie der Neuzeit liegen im Bereich der antiken und mittelalterlichen Geschichte zahlreiche Arbeiten zu Farbsymboliken vor. Exemplarisch hierfür: Ingrid Bennewitz/Andrea Schindler (Hg.), Farbe im Mittelalter. Materialität, Medialität, Semantik, Berlin 2011.
[8] Hierzu exemplarisch: John Gage, Colour and Meaning. Art, Science and Symbolism, Berkeley, CA 1999; Christian Kay/Carole P. Biggam (Hg.), Progress in Colour Studies, Vol. I, Amsterdam 2006; Theo van Leeuwen, The Language of Colour. An Introduction, Milton Park, Abingdon 2011; Wendy Anderson u.a., Colour Studies. A Broad Spectrum, Amsterdam 2014; Carole Biggam, The Semantics of Colour. A Historical Approach, Cambridge 2012.
[9] Pierre Bourdieu, In Other Words. Essays Towards a Reflexive Sociology, Stanford, CA 1990; Pierre Bourdieu, Language and Symbolic Power, Cambridge 1992; Eco, Culture Conditions; anregend sind in diesem Zusammenhang auch Ludwig Wittgensteins »Bemerkungen über die Farben«, in: ders., Bemerkungen über die Farben. Über Gewißheit. Zettel. Vermischte Bemerkungen, Werkausgabe Bd. 8, Frankfurt a.M. 1984, S. 7–112.
[10] Van Leeuwen, Language of Color, S. 8. Siehe auch: Jacques Le Rider, Farben und Wörter. Geschichte der Farbe von Lessing bis Wittgenstein, Wien u.a. 2000.
[11] Julia Kristeva, Giotto’s Joy, in: dies., Desire in Language. A Semiotic Approach to Literature and Art, Oxford 1980, S. 210–236, hier S. 216.
[12] Barbara Stollberg-Rilinger/Tim Neu, Einleitung, in: dies./Christina Brauner (Hg.), Alles nur symbolisch? Bilanz und Perspektiven der Erforschung symbolischer Kommunikation, Köln 2013, S. 11–31, hier S. 11.
[13] Beispielsweise zur Frage der Abwesenheit von Farbigkeit und dem sprichwörtlichen Grau des Realsozialismus: Maroš Krivý, Greyness and Colour Desires. The Chromatic Politics of the Panelák in Late-Socialist and Post-Socialist Czechoslovakia, in: The Journal of Architecture 20 (2015) 5, S. 765–802.