Sandra Maß
Formulare des Ökonomischen in der Geldpädagogik des 18. und 19. Jahrhunderts
Seit der Aufklärung entwickelte sich der kindliche und jugendliche Umgang mit Geld zu einem Diskussionspunkt unter Ökonomen und Pädagogen. Als ein Ausdruck der monetären Kindererziehung war der Versuch, die Buchführung in die kindliche und jugendliche Lebenswelt zu integrieren. Der Aufsatz fokussiert diese aus Haushalt und Unternehmen bekannten Buchführungstechniken der Geldpädagogik seit dem 18. Jahrhundert und fragt nach den darin präsentierten Lernzielen und Ordnungsvorstellungen. Darüber hinaus werden die Formulare als Selbsttechnologien kindlicher Subjekte verstanden, die aber aufgrund ihrer Konkurrenz zu anderen narrativen Verfahren der Selbstverzeichnung kritisch befragt werden müssen.
Economic Forms in Money Education (18th-19th C.)
The dealing with money in childhood and youth has become a point of discussion among economists and pedagogues since the enlightment. The attempt to integrate bookkeeping into the childs’ and juvenile Lebenswelt was one of the measures of monetary education. The article focusses on accounting in money education since the 18th C. and analyses the educational objectives and concepts of order therein. The economic forms are understood as technologies of self of young subjects. However, they have to be intepreted critically due to their concurrence to other forms of narrations of the self.
Kurz-Bio: Sandra Maß
Bis Oktober 2011 wissenschaftliche Assistentin am Arbeitsbereich Historische Politikforschung der Universität Bielefeld. Derzeit schließt sie ihr Habilitationsmanuskript zum Thema “Kinderstube des Kapitalismus. Monetäre Erziehung im 18. und 19. Jahrhundert” ab. Ihre Forschungs- und Publikationsschwerpunkte liegen in der Kulturgeschichte des Kapitalismus, im europäischen Kolonialismus und in der Geschlechtergeschichte der Moderne.
E-Mail: sandra.mass@uni-bielefeld.de