Spätestens seitdem Patrick Süskind in Das Parfum Leserinnen in die Geruchswelt Frankreichs des 18. Jahrhunderts mitnahm und das fesselnde Leben des (Anti-)Helden Grenouille auf der mörderischen Jagd nach dem perfekten Geruch erzählte, braucht man wohl niemanden mehr von dem Potenzial einer olfaktorischen Geschichte zu überzeugen.[1] Gerüche, vom Duft zum Gestank, sind wesentlicher Teil der Wahrnehmung unserer Umgebung. Diese Wahrnehmung findet zu jedem Zeitpunkt statt, da sie selbst passiv bei der Mundatmung geschieht. Atmen heißt damit letzten Endes auch Riechen. Dabei leidet der Geruchssinn in der von elektronischen Kommunikationsmedien geprägten Gegenwart unter einem Wettbewerbsnachteil, da Gerüche weder auf dem Bildschirm abgebildet noch in einer Sounddatei festgehalten werden können. Und doch spielt der Sinn eine stetige und wesentliche Rolle: beim Erkennen unserer Mitmenschen, für das eigene Wohlbefinden, bei der Gefahreneinschätzung und nicht zuletzt für die Liebe. Die Covid 19-Pandemie offenbarte diesen Stellenwert des Riechens im Alltag auf eindrückliche Weise. Nicht nur die Lähmung von Geruchsund Geschmackssinn durch das Virus machte dies deutlich, sondern auch die medizinisch sinnvolle Maskenpflicht, die eine vielfältige Geruchswahrnehmung durch frischen Kunststoffhauch und sterilitätssuggerierenden Krankenhausdunst überdeckte. Gerüche, das ist gegenwärtig und historisch erfahrbar, sind zentrale Auslöser für Emotionen. Gerade wegen dieser Wirkmächtigkeit waren sie immer wieder Gegenstand wissensbasierter Interpretationsmodelle, die soziales Verhalten und politische Entscheidungen legitimierten.
Olfaktorische Wahrnehmung und ihre Interpretation sind in hohem Maße durch gesellschaftliche Vorbedingungen determiniert. Entsprechend werden in diesem Heft Dimensionen kultureller und sozialer Konstruktion sowie historischer Wandelbarkeit thematisiert. Sinnliche Wahrnehmung unterliegt erstens einer nicht selbstverständlichen, weil kulturell bedingten Hierarchie. Zumindest im europäisch-nordamerikanischen Kontext gilt heutzutage das Auge mehr oder weniger implizit als Primärorgan, die Erfassung der Welt durch Ohr und vor allem Nase oder gar Zunge und Haut kommt an sekundärer und tertiärer Stelle.[2] Diese Dominanz des Blickes lässt sich auch an den Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks abschätzen. Während wir verschiedenste Eindrücke von Auge und Ohr ausdrücken können, schränken uns in Bezug auf die Wahrnehmung von Geruch und Geschmack häufig die limitierten Möglichkeiten der Sprache ein. Es bleiben oft nur Hilfskonstruktionen wie der Ausdruck: »es riecht wie…«.[3] Für die Benennung des sinnlichen Unvermögens, wie Blindheit und Taubheit, existiert mit »Blick« auf die Abwesenheit des Geruchs- oder Geschmackssinnes kein sprachliches Äquivalent. Darüber hinaus ist die Bewertung von Gerüchen, wie von Sinneseindrücken generell, Produkt einer Konditionierung, sie ist zu großen Teilen erlernt und anerzogen. Konditionierung geschieht wiederum im gesellschaftlichen Kontext und ist kulturell kodiert. Die kulturelle Prägung entscheidet dabei nicht nur darüber, was duftet oder stinkt, anzieht oder abstößt, was als Parfum Weiblichkeit oder Männlichkeit betonen soll oder was für Macht und Elend steht, sondern auch darüber, welchem Geruch überhaupt Aufmerksamkeit beigemessen wird.[4] Düfte, so lässt sich hiervon ableiten, sind gesellschaftlich konstruiert, ihre Wahrnehmung ist wandel- und politisierbar.[5]
Zweitens war und ist die Wahrnehmung von Geruch auch stets von sozialen Gegebenheiten abhängig und Geruchszuschreibungen können als Marker von gesellschaftlicher Distinktion dienen. Alain Corbin analysierte schon früh, wie Hygieniker und Beamte im Frankreich des späten 18. Jahrhunderts stinkende Elendsquartiere mit Krankheiten in Verbindung brachten.[6] Armut habe so ein neues Stigma erhalten; Geruch sei, so argumentieren es auch andere Forscherinnen, zum Mittel der Distinktion geworden, das zugleich Andersartigkeit konstruiert und antisemitische, nationalistische oder koloniale Ausgrenzung und Gewalt legitimiert habe.[7] Dabei war das Vermögen, auf Geruch zu reagieren, natürlich sozial bestimmt.[8] Historikerinnen zeigten, dass Gestank in Hygienediskursen um 1900 zum Politikum wurde. Meist geschah das in obrigkeitlicher Top-down-Intention, die auf die Herstellung gesellschaftlicher Gesundheit zielte und schließlich zum Bau von Kanalisationen führte.[9]
Die Interpretation von Geruch und sein Stellenwert ist drittens auch vom historischen Kontext abhängig. Forschende thematisierten die Wandelbarkeit von Praktiken des Riechens und leiteten daraus Konjunkturen der gesellschaftlichen Wertzuschreibung ab. Corbin vertrat etwa die These der »olfaktorischen Revolution«. Im Frankreich des späten 18. bis 19. Jahrhunderts habe sich im Kontext der einsetzenden Hygienebewegung und des Erklärungsmodells der Miasmen (schädliche Dämpfe als Quelle von Krankheiten) die Wahrnehmung von Gerüchen grundlegend geändert. Das habe neue Bezeichnungen für Gestank und Praktiken für den Umgang damit mit sich gebracht.[10] Ebenfalls von den HygienikerInnen ausgehend kommt Robert Jütte zu einem anderen Ergebnis: Da diese insbesondere dem Körpergeruch den Kampf angesagt hätten, habe sich der »Geruchswortschatz« zumindest des Deutschen ab dem 18. Jahrhundert rapide verringert.[11] Für Sophia Prinz und andere hat die Aufklärung zur Praxis des modernen Sehens geführt und Blicke systematisiert und gegenüber anderen Sinnen damit priorisiert.[12] Wie Jütte gehen sie daher von einer ganz anderen Priorisierung sinnlicher Wahrnehmung aus als Corbin. Freilich unterliegt auch die Forschung selbst gesellschaftlichen Geruchskonjunkturen, was etwa die zeitliche Nähe des Erscheinens von Corbins wegweisender Studie (1982) und Süskinds Bestseller (1984) mutmaßen lässt. Auch wenn historische Konjunkturen von Gerüchen bzw. ihrer Bedeutungszuschreibung umstritten bleiben, zeigen die Ansätze, welche Potenziale der Bestimmung und Analyse von Momenten der argumentativen Neubewertung von Gerüchen innewohnen.
Geruch wird in vielen Studien zum Indikator der gesundheitlichen Bedrohung, Bezugspunkt für ihnen zugrundeliegende wissenschaftliche und auch politische Interpretation. Seit Corbin scheinen Geruch und wissenschaftliche Diskurse kaum voneinander trennbar zu sein, wobei er geächtete und gelobte Gerüche gegenüberstellt. Dabei verschenkt eine nachträgliche Dichotomisierung von Gerüchen Potenziale. Sie verstellt den Blick auf olfaktorische Übergangszonen und vergibt die Möglichkeiten, divergierende Deutungshorizonte und aus ihnen entstehende Konflikte herauszuarbeiten.[13] Es sollte, so brachte Mark Jenner diese Kritik auf den Punkt, in konstruktivistischer Tradition eher darum gehen, die kulturelle Bedeutung von Gerüchen zu analysieren, die an bestimmten Orten in sinntragende Diskurse eingebettet sind.[14]
Sinnliche Wahrnehmungen, und das macht ihre Wirkmächtigkeit im Kern aus, sind Auslöser für viele Emotionen und auf sie folgende Reaktionen.[15] Im Extrem zeigt dies der Geruch von Krieg und Tod.[16] Gerade Geruchserfahrungen lösen häufig nicht abwägende, nuancierte Interpretationen aus, sondern Emotionen wie Ekel oder Angst aber auch Genuss und Lust.[17] Dabei sollten aber abstoßender Abscheu und anziehendes Wohlbehagen nicht als strikt gegenteilige Gefühle verstanden werden.[18] Kaum zufällig spielen Geruch und Emotionen für Erinnerungen in ihrer heterogenen Form eine wesentliche Rolle.[19] Eine Analyse olfaktorischer Wahrnehmung, und das ist das Reizvolle daran, ist ein polarisierender Ausflug in die Welt der Widersprüche, des Unbewussten und vermeintlich Irrationalen. Das heißt natürlich nicht, dass über Gerüche nicht geschrieben wurde, gerade von emotionalen Reaktionen auf sie berichten die Quellen. Bei deren Interpretation fehlt aber noch immer ein näheres Verständnis davon, wie und warum Gewohnheiten der Sinneserfassung zeit- und kontextgebunden zu bestimmten emotionalen Reaktionen führten.[20]
Kennzeichen von Gerüchen ist ihre Fluidität, weshalb sich Verweise auf sie in der Regel auf vergangene Wahrnehmung beziehen, obwohl sich das Bezugsobjekt bereits verflüchtigte, nicht mehr greifbar ist oder zumindest seinen Charakter geändert hat. Gerüche bieten sich deshalb geradezu an, historischen Argumentationsmustern bei sich ständig wandelnden oder gar verschwindenden Bezugsobjekten nachzugehen. Zudem ist ein doppeltes Spannungsverhältnis für die historische Geruchswahrnehmung typisch: Bewusste Wahrnehmung und unbewusstes Riechen, gedeutet durch den Kopf oder das Bauchgefühl, stehen sich bei zeitgenössischen Interpretationen genauso gegenüber wie Geruch als Gegenstand von (wissenschaftlicher) Erkenntnis und als Auslöser von Emotionalität. Beide Dichotomien laden ein, die Grenzen, Überschneidungen und Möglichkeiten olfaktorischer Wahrnehmung historisch zu untersuchen und nach Verwissenschaftlichungen und Emotionalisierungen von Geruch, daraus resultierenden Zuschreibungen und damit verbundenen Ansprüchen zu fragen. Mit dem Fokus auf Aushandlungsprozesse der Wahrnehmung von Geruch, Wissen und Emotionalität stehen zugleich auch gewohnte Denk- und Argumentationsmuster der Außenwelterfahrung in Bezug auf höchst subjektive, flüchtige und veränderbare Eindrücke auf dem Prüfstand.
Sarah-Maria Schober fokussiert im Themenschwerpunkt dieses Heftes auf die Interpretation von Geruch im westeuropäischen Raum in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie analysiert die Klassifizierungen von Objekten in Warenkunden zwischen Wissen und Praxis und weist dabei auf die Problematik polarisierender Geruchsinterpretationen hin. William Tullett spürt medizinischen und psychologischen Klassifizierungen von Düften und Gestank im Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland um 1900 nach. Er richtet sein Interesse dabei auf die Idee des Grenzwertes in Bezug auf die Emotionalisierung von Geruch in verschiedenen Erklärungsmodellen. Julia Gebke knüpft durch einen körper- und geschlechtergeschichtlichen Ansatz an das Paradigma der wissenschaftlichen Klassifizierung an und verweist auf darin eingeschriebene Machthierarchien. Sie fragt danach, wie Geruchswahrnehmungen und Emotionen »rassenanatomische« Studien zu Achselgeruch und Ohrenschmalz ab den 1920er und 1930er Jahren prägten. Christoph Lorke bezieht die Wechselwirkung zwischen Wissen(schaft) und Emotion auf den innerdeutschen Gegensatz während des Ost-West-Konfliktes. Dabei nutzt er Geruchsgeschichten, um neue Perspektiven auf die Teilungsgeschichte zu erschließen und damit gegenwärtige Geruchsregime und Fremdheitskonstruktionen zu erklären. Benjamin Brendel begreift Geruch ebenfalls als Bezugspunkt gesellschaftlicher Machtaushandlung. Er zeigt an einem Darmstädter Fallbeispiel, wie Industriegeruch im Kontext des Umweltprotests in der Bundesrepublik der späten 1970er und frühen 1980er Jahre eine Debatte um Emotionsäußerung, Gender und Wissen auslöste.
In der Rubrik Werkstatt diskutiert Frauke Steinhäuser anhand von zwei Fallbeispielen die enge Verflechtung zwischen sozialrassistischer und geschlechtsspezifischer Verfolgung im Nationalsozialismus. Sie zeigt die verschiedenen Handlungsräume und deren Nutzung durch zwei Frauen*, von denen vor allem eine nicht nur Opfer war, sondern als Funktionshäftling auch zur Täter:in wurde. Gleichzeitig macht sie deutlich, welche gewichtige Rolle soziale Zugehörigkeit(en) bei der Verfolgung von Prostituierten, Iesbischen Frauen und non-binären Menschen spielte(n).
Marc Buggeln befasst sich in seinem Werkstattbericht damit, wie die Haitianische Revolution in den postkoIoniaIen und erinnerungspoIitischen Debatten Frankreichs zu verorten ist. Er analysiert, inwiefern in der Beschäftigung mit dem Geschehen zwischen 1791 und 1804 sowie mit dessen ProtagonistInnen grundlegende Fragen nach dem Verhältnis von Klasse und Rasse, dem rassistischen Charakter des Kapitalismus und dem Verhältnis zur europäischen Moderne, zu universalistischen Menschenrechten sowie zu Ideen der Aufklärung ausgelotet werden.
Andreas Ludwig unterzieht in der Rubrik Dingfest den Schreibtisch Wilhelm Piecks einer Analyse. Er arbeitet dessen wechselvolle Geschichte, vor allem aber seine Rolle und die ihm zugewiesene Bedeutung unter verschiedenen politischen Regimen und eingebunden in die AussteIIungen verschiedener Museen heraus. Ludwig zeichnet dabei die Stationen vom Zentrum der Macht der DDR zur Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, in der der Schreibtisch heute zu sehen ist, nach.
Unsere Rubrik Filmkritik beinhaltet diesmal keine ausführliche Analyse eines Films, stattdessen setzt sich Gertrud Koch in einem kurzen theoretischen Essay mit der digitalen Restaurierung stummer historischer Archivaufnahmen, insbesondere durch Hinzufügen einer zu den Bildern imaginierten und komponierten Tonspur auseinander. Sie diskutiert ein solches Verfahren anhand Sergei Loznitsas Film Babi Yar. Context (2021) und verweist darauf, dass Filmaufnahmen aufgrund ihrer technischen und materiellen Beschaffenheit veränderlich sind, also selbst eine Geschichte haben.
Als »ExpokritikerInnen« waren Alicia Jablonski und Jan C. Watzlawik im Schaudepot des Ruhr Museums in Essen, das inmitten der Pandemie seine Tore für BesucherInnen geöffnet hat. Auf ihrem Rundgang durch die drei Etagen, die mit »Natur«, »Kultur« und »Geschichte« überschrieben sind, nehmen Jablonski und Watzlawik uns mit an einen Ort, wo normalerweise deponiert, konzipiert und komponiert wird, was das Museum ausstellt. Durch die Eröffnung des Depots als Schaudepot wird diese Relation zwar auf den Kopf gestellt, erlaubt aber seinem Publikum doch einen privilegierten Blick hinter die Kulissen museumstypischer Arbeit.
Benjamin Brendel und die Redaktion
[1] Patrick Süskind, Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders, Zürich 1994 (erstmalig 1984).
[2] Robert Jütte, Geschichte der Sinne. Von der Antike bis zum Cyberspace, München 2000, hier S. 65–82. U.a. zum historisch differenziert einzuschätzenden Stellenwert des Sehens, siehe: Silke Fehlemann/Sabine Mecking, Editorial, in: WerkstattGeschichte 83 (2021) 1, S. 9–15.
[3] Dies trifft nicht nur für die deutsche, sondern zumindest auch die englische Sprache zu. Constance Classen/David Howes/Anthony Synnott, Aroma. The Cultural History of Smell, 2. Aufl., London/New York 1997, hier S. 3.
[4] Abgrenzung und Verbindung von Duftwelten sind deshalb bei der Begegnung mit anderen Kulturen wesentlich. Ebd., insb. S. 2–5.
[5] Vgl. Paul Divjak, Der parfümierte Mann, Wien 2020; Karl Schlögel, Der Duft der Imperien. Chanel N°5 und Rotes Moskau, München 2020, S. 147–154. Für den Duft als Marker spiritueller, religiöser und profaner Macht siehe: Michael Pfeifer, Der Weihrauch. Geschichte, Bedeutung, Verwendung, 3. Aufl., Regensburg 2018.
[6] Alain Corbin, Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs, Frankfurt a.M. 1988 (im Original: Le Miasme et la Jonquille. L’odorat et l’imaginaire social XVNIe–XIXe, Paris 1982), hier S. 300; zur Konstruktion von sozialen Ordnungsvorstellungen und Geruch bzw. Geräusch siehe: Keith Thomas (übersetzt von Hans Medick), Der Furz im England des 17. Jahrhunderts. Soziale Peinlichkeit und Körperkontrolle, in: Historische Anthropologie 20 (2012) 2, S. 200–224.
[7] Vgl. Bettina Beer, Geruch und Differenz. Körpergeruch als Kennzeichen konstruierter >rassischer< Grenzen, in: Paideuma: Mitteilungen zur Kulturkunde 46 (2000), S. 207–230; Stephanie Weismann, Scents and Sensibilities. Interwar Lublin’s Courtyards, in: Contemporary European History 30 (2021) 3, S. 335–350.
[8] Schon im 19. Jahrhundert befanden sich europäische Villensiedlungen entgegen dem Windschatten im Luv der Städte. Friedrich Lenger, Stadthygiene. Gesundheit und städtischer Raum in Europa während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Heinz-Peter Schmiedebach (Hg.), Medizin und öffentliche Gesundheit, Berlin 2018, S. 85–94, hier S. 91.
[9] Stephen Halliday, The Great Stink of London. Sir Joseph Bazalgette and the Cleansing of the Victorian Metropolis, Cheltenham 2009; David S. Barnes, The Great Stink of Paris and the Nineteenth-Century Struggle Against Filth and Germs, Baltimore 2006; Peter Payer, Der Gestank von Wien. Über Kanalgase, Totendünste und andere üble Geruchskulissen, Wien 1997; Melanie Kiechle, Smell Detectives. An Olfactory History of Nineteenth-Century Urban America, Seattle/London 2017.
[10] Corbin, Blütenduft.
[11] Jütte, Sinne, S. 229.
[12] Sophia Prinz, Die Praxis des Sehens, Bielefeld 2014; Marshall McLuhan, The Gutenberg Galaxy. The Making of Typographic Man, London 1967; Walter Ong, Orality and Literacy. The Technologizing of the World, London 1990. Zur Kritik an diesem Denkmodell siehe: Mark Smith, A Sensory History Manifesto, State College, PA, 2021, hier S. 69; Joy Parr, Sensing Change. Technologies, Environments, and the Everyday 1953–2003, Vancouver/Toronto 2010.
[13] Jonathan Reinarz, Past Scents. Historical Perspectives on Smell, Urbana/Chicago 2014; William Tullett, Smell in Eighteenth-Century England. A Social Sense, Oxford 2019.
[14] Mark Jenner, Civilization and Deodorization? Smell in Early Modern English Culture, in: Peter Burke/ Brian Harrison/Paul Slack (Hg.), Civil Histories. Essays Presented to Sir Keith Thomas, Oxford 2000, S. 127–145, hier S. 137f.; Smith, Manifesto, S. 78f.
[15] Jan Plamper, Geschichte und Gefühl. Grundlagen der Emotionsgeschichte, München 2012.
[16] Frank Krause, Geruchslandschaften mit Kriegsleichen. Deutsche, englische und französische Prosa zum Ersten Weltkrieg, Göttingen 2016.
[17] Robert Muchembled, Smells. A Cultural History of Odours in Early Modern Times, 2. Aufl., Cambridge 2020, S. 2.
[18] Sarah-Maria Schober, Begehrt und ekelhaft. Ambra in der Frühen Neuzeit, in: Historische Anthropologie 27 (2019) 2, S. 11–31.
[19] Vgl. Victoria Nizan, Smelling the Ghetto. Smells in the Warsaw Ghetto According to Ruben Ben Shem’s (Feldschu) Diary, in: Journal of Global Politics and Current Diplomacy 1 (2017), S. 5–25.
[20] Smith, Manifesto, S. 76.