Nr. 86 | papierkram | Abstract

Zurück zum Inhalt

Attila Magyar

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Papierkrieg – Kriegspapier. Papierverbrauch und Papierherstellung in der Ofner Kameraladministration während des habsburgisch-osmanischen Krieges 1683–1699

Der Beitrag analysiert die Bedeutung von Papier im Kontext frühneuzeitlicher Kriegsführung. Während des Krieges gegen das Osmanische Reich am Ende des 17. Jahrhunderts baute die habsburgische Herrschaft in Ungarn ihre Verwaltung auf. Dabei entstand eine Verwaltung, in der militärische und zivile Aufgaben stark miteinander verzahnt waren. Die Kriegsführung war vom Funktionieren der Verwaltung, ihrer reibungslosen Kommunikation und verlässlicher Bearbeitung der wechselnden Aufgaben abhängig. Hierzu bedurfte es Papiers, viel Papiers. Der Beitrag folgt den Spuren des Papiers in den Akten der Ofner Kameraladministration und deckt den großen Papierbedarf auf, der für das Wirken der neuen habsburgischen Herrschaftsinstitution nötig war. Die Frage nach der Zuständigkeit für die Beschaffung und Herstellung des Schreibpapiers war selbst ein zentraler Akt der Verwaltungsarbeit. Es wird deutlich, dass die Versorgung mit Papier sogar mit Beschaffung der wichtigsten, für den Krieg benötigten Ressourcen wie Waffen und Nahrung, in der Konkurrenz stand.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

Paper War – War Paper. Paper Use and Paper Production in the Chamber Administration in Buda during the Ottoman-Habsburg War 1683–1699

This article analyses the importance of paper in the context of early modern warfare. During the war against the Ottoman Empire at the end of the 17th century, the Habsburgs were establishing a new administration in Hungary, which served both military and civil purposes. Not only did administrative tasks have to be organized, but the very success of military operations depended on the well-ordered work of the administration: communication had to be smooth, and a wide variety of tasks had to be properly and reliably processed. To fulfil these requirements, the administration needed large quantities of paper. This study follows the traces of paper in the records of the Chamber Administration in Buda and points to the vital need for paper at the heart of the new Habsburg rule. The challenges of acquiring and producing paper themselves became crucial aspects of the administration’s work. The article argues that a reliable supply of paper competed even with the distribution of arms and food to become an essential resource in warfare.

Kurz-Bio: Attila Magyar

Attila Magyar ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Frühe Neuzeit des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover. Er arbeitet an seiner Dissertation über den Aufbau der Kameralverwaltung in Südungarn am Ende des 17. Jahrhunderts. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte von Grenzen und Grenzregionen, die Geschichte der Verwaltung sowie die Raum- und Archivgeschichte.
E-Mail: magyara@protonmail.com

Zurück zum Inhalt