Nr. 81 | steine | Abstract

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Anna Valeska Strugalla

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Museumsdirektoren nehmen Stellung. Argumentationen, Intentionen und Geschichtsbilder in der Restitutionsdebatte der frühen 1970er Jahre

Im Frühjahr 1974 verfassten die Leiter von vier baden-württembergischen Museen ein Positionspapier zum Thema Rückgabe und Restitution von Kulturgütern. Sie bezogen sich damit auf die UN-Resolution 3187 vom Dezember 1973, die – unter anderem – die kostenfreie Rückerstattung von Kunstobjekten forderte. Die Argumentationen und Entstehungshintergründe des Papiers gewähren Einblick in das kulturpolitische Netzwerk der Museumsdirektoren und geben Aufschluss über deren Intentionen und Sichtweisen – auf die koloniale Vergangenheit, auf die eigene Sammlungsgeschichte und auf die ehemals kolonisierten Regionen, die die Rückgabe der Objekte forderten. Diese frühen Debatten über den Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten werden nicht als abgeschlossene, »vergessene« Auseinandersetzungen analysiert, sondern als bis in unsere heutige Zeit wirkmächtige Diskurse.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

Museum Directors Take a Stand. Arguments, Intentions, and Concepts of History in Debates about Restitution in the Early 1970s

In the spring of 1974, the directors of four museums in Baden-Württemberg collaborated in writing a posi­tion paper on the restitution of cultural objects in accord with UN Resolution 3187, passed in December 1973. This resolution deplored the »wholesale removal, virtually without payment, of objets d’art from one country to another.« The origins of the directors’ paper and its argumentation offer insight into their cultural-policy network and provide some indications of their intentions and their views about the colo­nial past, the history of their museums’ collections, and the newly independent countries demanding the return of cultural objects. This article examines this early debate on social intercourse with objects from colonial contexts as part of a still relevant and still developing discourse.

Kurz-Bio: Anna Valeska Strugalla

arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie beforscht die Debatten um die Restitution musealer Objekte mit kolonialen Kontexten und interessiert sich dabei besonders für die Diskurse in den 1970er und 1980er Jahren.

E-Mail: anna.strugalla@uni-tuebingen.de

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