Nr. 54 | werkzeug | Abstract

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Christian Gudehus, Stewart Anderson

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Hotel Ruanda – Lesarten eines Films über Geschichte

Ausgangspunkt des Textes ist der Film „Hotel Ruanda“ (2005), dessen Handlung den ruandischen Genozid im Jahr 1994 reflektiert. Anhand der Befragung einer heterogenen Gruppe von US-Amerikanern und Deutschen wird rekonstruiert, was diese Individuen vom Gesehenen auf welche Weise erinnern. Unter anderem zeigt sich, dass es häufig nicht die Erzählung des Films und seine Bilder sind, die Interpretationen und Wissen über das jeweils zur Rede stehende Ereignis formen. Als bedeutsam für die Frage, wie welche Aspekte des Films erinnert werden, erscheinen vielmehr die Dispositionen des Publikums, also Vorwissen, Deutungen aber auch die jeweilige Persönlichkeit.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

Hotel Rwanda – Readings of a movie about real events

The focus of the study lies on the movie Hotel Rwanda (2005) which is based on the genocide in Rwanda in 1994. It tries to capture how viewers remember the film as well as interpretations of the actual events and aims to reconstruct what (e.g. actors, events, motives, causes) is remembered by whom (e.g. age, sex, education) in what way (e.g. context, dramatization). One important result is that the interpretation and the knowledge of the historical event is much less shaped by the film’s narration and its pictures than by the background and the personality of its audience. The latter determine how filmed historical events are understood and which parts are remembered in which way.

Kurz-Bio: Christian Gudehus, Stewart Anderson

Stewart Anderson ist Doktorand an der Binghamton Universität, New York. Seine in Kürze erscheinende Dissertation trägt den Titel „Reinventing the Sermon: Discursive Representations of Morality on East and West German Fernsehspiele, 1958-1970“. Er forscht zur Religions- und Mediengeschichte und zu neuerer und neuester deutscher Geschichte.
E-Mail: sanders3 at binghamton.edu

Christian Gudehus ist wissenschaftlicher Geschäftsführer des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Forschungsschwerpunkte sind Tradierungs- und Rezeptionsforschung. Sein besonderes Interesse gilt dabei Museen, Gedenkstätten und Filmen. Ein zweites Forschungsfeld sind Aspekte kollektiver Gewalt.
E-Mail: Christian.Gudehus at kwi-nrw.de

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