Nr. 45 | globale waren | Abstract

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Uta G. Poiger

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Beauty, Business and German International Relations

Der Aufsatz untersucht, wann und wie deutsche und internationale Kosmetikfirmen ihre Marken konsolidierten und ob sie eine identifizierbare kommerzielle Ästhetik für Körper und Gesicht, insbesondere von Frauen, entwickelten. Die Studie vergleicht in- und ausländische Werbung deutscher Firmen mit der amerikanischer Konkurrenten und analysiert Kosmetikmarketing in Bezug auf Debatten um den gesunden weiblichen Körper. Zudem fragt sie, inwieweit der ethnische oder nationale Hintergrund von Firmenbesitzern thematisiert wurde. In den 1920er Jahren präsentierte Kosmetikwerbung verschiedene Möglichkeiten eines nationalen oder kosmopolitischen Selbst, das sich manchmal explizit, manchmal implizit über Darstellungen von Rassenunterschieden konstituierte. In den 1930er Jahren verringerten sich diese Möglichkeiten zu einer Ästhetik “variablen Weiß-Seins”. Diese setzte sich in die Nachkriegszeit fort, jedoch versuchten Firmen sich jetzt von der Nazizeit abzusetzen, indem sie betonten, Deutsche durch Kosmetika wieder mit internationalen Produkten, Märkten und Geschmack zu verbinden.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

Schönheit, Unternehmen und Deutsche internationale Beziehungen

The article traces when and how German and international cosmetics companies operating in Germany consolidated their brand images and whether they participated in a distinct commercial aesthetic of body and face, especially for women, prior to, under, and after National Socialism. Considering specific negotiations around company ownership and representational politics, the study compares domestic and foreign ads for German skin creams and perfumes with those of U.S. competitors, and analyzes cosmetics marketing in relation to debates about the healthy female body. In the 1920s, cosmetics advertising presented multiple possibilities for a national or cosmopolitan sense of self that was sometimes implicitly, sometimes explicitly racialized. In 1930s Germany, this range narrowed into a visual aesthetic of variant whiteness that continued into the post-World War II era. Strategies of the 1940s and 1950s claimed a departure from the Nazi past by stressing that cosmetics were linking Germans again with international products, markets, and tastes.

Kurz-Bio: Uta G. Poiger

Associate Professor of History und Adjunct Associate Professor of Women Studies an der University of Washington, Seattle. Von 2006 bis 2008 Gastprofessorin für Geschichte an der Harvard University. Forschungsschwerpunkte: Geschlechtergeschichte und deutsche Kulturgeschichte in ihren internationalen Bezugspunkten. Derzeitige Projekte: Beauty and Business in Germany: An International History.
E-mail: poiger@u.washington.edu

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