Nr. 75 | in bewegung | Abstract

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Adelheid von Saldern

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

In Bewegung. Rückblicke auf die Zeitschrift WerkstattGeschichte seit 1992

Mit Blick auf WerkstattGeschichte wird gefragt, was aus den fünf Slogans geworden ist, die in den 1980er Jahren im Kontext der damals neuen Alltagsgeschichte im Umlauf waren. „Grabe wo Du stehst“ (1), dieser Slogan ist mittlerweile im Zusammenhang mit Globalisierung und Transnationalisierung der Geschichtsschreibung beträchtlich erweitert worden. Und der Slogan „Geschichte von unten“ (2) macht zwischenzeitlich auch (post)koloniale Studien notwendig. Die Untersuchung unterschiedlicher, oftmals wenig beachteter Akteursgruppen (3) und die Recherchen zu ihren von Eigenlogiken bestimmten Alltagen (4) haben die Sichtweisen auf Individuen und ihre Handlungsweisen weiter geschärft. Dazu gehören auch Differenz- und Relationsanalysen mit Blick auf class, gender, race, religion etc. Schließlich führte Oral History (5), ungeachtet der fortexistierenden methodischen Probleme, ebenfalls zu zahlreichen sehr fruchtbaren Studien. Kurzum, die Zeitschrift hat mittlerweile durch die Ausweitung von Themen, Theorieansätzen und Methoden ihr Profil schärfen können und dabei nicht selten auch die Fruchtbarkeit historiografischer Experimente aufgezeigt.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

On the Move. Looking back on the Journal WerkstattGeschichte since 1992

Asking what happened to the 1980s slogans of Alltagsgeschichte, the paper firstly examines the former request to “dig where you stand”. To be sure, research on a local level has not lost its relevance, but the topics have expanded due to globalization and transnational historiography. Also regarding the second slogan, “history from below”, such an expansion has been necessary, e.g. in the context of (post)colonialism. Moreover, the inclusion of hitherto often neglected actors instead of anonymous structures as well as the emphasis on everyday lives ­– the third and fourth challenges – have led to more insights into the self-determined actions of individuals. This includes new perspectives on intersecting categories such as class, gender, race, religion etc. Finally, oral history has stimulated many inspiring studies, despite its inherent methodological problems. In sum, the journal reflects the expansion of topics, theoretical accesses, and methods until today and in doing so has demonstrated not least the fertility of historico-empirical experiments.

Kurz-Bio: Adelheid von Saldern

ist Professorin (i.R.) für Neuere Geschichte an der Leibniz Universität Hannover. Derzeit arbeitet sie an Studien zum kulturellen Nationalismus, zu US­städtischen Räumen und zu transatlantischen Vergleichen.

E-mail:  asalder@gwdg.de

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