Nr. 68 | humanitarismus | Abstract

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Alexandra Pfeiff

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Das Chinesische Rote Kreuz und die Rote Swastika Gesellschaft. Eine vergleichende Perspektive auf chinesischen Humanitarismus

Die Chinesische Rote Kreuz und die Rote Swastika Gesellschaft verkörperten zwei Facetten chinesischen Humanitarismus, deren verschiedene Entstehungszeitpunkte die unterschiedlichen Phasen der chinesischen Aneignung des westlichen Rotkreuzmodells abbilden. Seit 1904 strebte die chinesische Rotkreuzgesellschaft danach, das humanitäre Völkerrecht in China zu verbreiten und durch ihre Hilfsarbeit zur gesellschaftlichen Modernisierung beizutragen. Diese Aufgabe war mit dem Streben nach Anerkennung verbunden, die auch Chinas Souveränität reflektiert. Die Autorin zeigt, dass soziale und politische Eliten sich für die staatliche Anerkennung eines alternativen Roten Kreuzes, der Roten Swastika, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges engagierten, als deutlich wurde, dass die Aneignung des Roten Kreuzes nicht von der erhofften internationalen Anerkennung begleitet wurde. Die Alternative zum Roten Kreuz, die Rote Swastika Gesellschaft, passte das Modell kulturellen und religiösen Bedingungen an. Sie entwickelte sich bis zu ihrer Verbannung in den 1950er Jahren zu einer zweiten populären Rotkreuzgesellschaft, deren Beitrag zur Entwicklung des Humanitarismus in China in der Forschung bislang nur im geringen Umfang erforscht wurde.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

The Chinese Red Cross Society and the Red Swastika Society: A Comparative Perspective on Chinese Humanitarianism

The Chinese Red Cross and the Red Swastika Society represented two facets of Chinese humanitarianism during the early twentieth century. Their temporally different origins demonstrated different phases in the adaption of the western-style Red Cross model. The Chinese Red Cross sought since its emergence in 1904 and its international and national recognition in 1912 to implement the international humanitarian law in China and to contribute through its work to the modernization of Chinese society. I my article I reveal that the creation of the national acknowledgment of the alternative Red Cross, the Red Swastika, after the end of WWI resulted from the engagement of Chinese elites for the strengthening of China as a sovereign nation with a sovereign Red Cross. The Red Swastika reinterpreted and adjusted the Red Cross to China’s religious and philanthropic conditions. Until its ban on the mainland in the 1950s, the Society became a powerful and popular alternative Red Cross whose contribution to the development of humanitarianism remains underexplored.

Kurz-Bio: Alexandra Pfeiff

ist Doktorandin am Department of History and Civilization des European University Institute in Florenz.

E-Mail: Alexandra.Pfeiff@EUI.eu

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