Lotte Thaa
Sei Freiheit, Sei Einheit, Sei Berlin: Das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal als geschichtspolitische Inszenierung
Das Freiheits- und Einheitsdenkmals auf dem Berliner Schlossplatz wird das erste ausschließlich positiv besetzte Nationaldenkmal der Berliner Republik sein. Es markiert damit einen grundlegenden Wandel in der bundesrepublikanischen Geschichtspolitik. Mittels einer kritischen Betrachtung seines Entstehungsprozesses soll diese neuartige geschichtspolitische Inszenierung erläutert und kontextualisiert werden. Schwerpunkt dieser Untersuchung sind die Geschichtsbilder der Initiatoren, ihre Auslegung deutscher Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei wird von ihrer Interpretation der Ereignisse 1989, ihrem Bestreben freiheitlich-demokratische deutsche Traditionen aufzuspüren und ihren geschichtsphilosophischen Vorstellungen ausgegangen, um schließlich zu einer Analyse des konkreten Entwurfs zu gelangen. Der Einbezug der räumlichen Umgebung des Denkmals macht deutlich wie eng die Vorstellungen einer zu restituierenden ganzen deutschen Geschichte mit der Gestaltung des Berliner Stadtbilds zusammenhängen.
Be Freedom, Be Unity, Be Berlin: The Berlin Monument to Freedom and Unity as a historical-political Staging
The Monument to Freedom and Unity on the Schlossplatz in Berlin will be the first exclusively positive national monument of the Berlin Republic. It thereby marks a fundamental transition in German politics of history. By means of a critical investigation of its inception, I will outline and contextualize this new historical-political staging.
Kurz-Bio: Lotte Thaa
(Sozialwissenschaftlerin) absolviert derzeit ein Masterstudium in European History. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Geschichtspolitik und Museen, Praxen der Erinnerung und Ausstellungen. In nächster Zeit wird sie sich mit dem Märkischen Museum und mit diversen Hausmuseen, wie dem Brecht-Haus, beschäftigen.
E-Mail: thaalott@hu-berlin.de