Nr. 65 | dis/ability | Abstract

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Irina Metzler

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Kulturgeschichtliche Ansätze zur Frage von disability im Mittelalter

Disability ist ein kulturelles Konstrukt und ändert sich gemäß der sozialen, politischen, religiösen und ökonomischen Umstände der Zeit. Im Spätmittelalter setzte ein Mentalitätenwandel dahingehend ein, dass Armut nun höchst problematisch wurde: Der moralische Zustand des Armen stellte die grundsätzliche Berechtigung auf Almosen in Frage. Was Menschen mit körperlichen disabilities betraf, so sorgte sich die spätmittelalterliche Gesellschaft vor allem um den unechten, “falschen” Körper, das heißt den Körper, der vorgibt, etwas zu sein, was er nicht ist — die theatralische Täuschung des betrügerischen Bettlers, der seinen Körper künstlich “behindert” gemacht hat. Ein weiterer, entscheidender Aspekt von disability betrifft the Frage der Arbeitsfähigkeit. Als ein Indiz von disability in unserer heutigen Gesellschaft gilt die Verbindung zwischen individueller Beinträchtigung und dem Grad, in dem das betreffende Individuum als erwerbsunfähig betrachtet wird. Schon im Spätmittelalter entstanden solche Auffassungen. Dieser Beitrag untersucht die Stellung von Menschen mit körperlichen disabilities im Zusammenhang mit mittelalterlichen

Kurz-Bio: Irina Metzler

(Welcome Research Fellow in Medical Humanities an der Swansea University, College of Arts and Humanities, Department of History/MEMO) hat das mediävistische Standardwerk zur Disability History verfasst (Disability in Medieval Europe. Thinking about Physical Impairment During the High Middle Ages, c. 1100–1400, 2006) und 2013 eine erste Synthese vorgelegt (A Social History of Disability in the Middle Ages. Cultural Considerations of Physical Impairment).

E-Mail: i.v.metzler@swansea.ac.uk

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