Nr. 57 | soziale missionen | Abstract

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Alexandra Przyrembel

[ DEUTSCH | ENGLISH | Kurz-Bio]

Der Missionar Johann Hinrich Wichern, die Sünde und das unabänderliche Elend der städtischen Unterschichten um 1850

Johann Hinrich Wichern war einer der zentralen Protagonisten der Vereine der Inneren Mission – einer Bewegung, die sich seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Anlehnung an die äußere Mission herausbildete. Sie hatte die Missionierung im Innern zum Ziel. Ausgehend von der Befürchtung, dass sich vor allem die unteren Schichten zunehmend vom Christentum lossagten, betrieben die Vereine der Inneren Mission Sozial- und Hilfsarbeit vor allem unter den städtischen Schichten. Johann Hinrich Wichern besuchte auf seinen social und religious tours, die ihn auch nach London führten, die Elendsquartiere der Metropole. In seiner privaten Korrespondenz wendet Wichern einerseits ›moderne‹ Strategien des Erwerbs von Wissen über das Elend der unteren Schichten an. Andererseits entwirft der Missionar Wichern entlang der Matrix von Reinheit und Unreinheit eine ›Sonderanthropologie‹ der städtischen Armen.

[ ENGLISCH | DEUTSCH]

The Inner Mission, Sin and the Inevitable Destitution of the Urban Lower Classes around 1850

Johann Hinrich Wichern was one of the most important representatives of the home mission movement in Germany. The aim of the ›Innere Mission‹ was to spread Christianity among those parts of the society who were perceived as not believing – the lower classes. On his religious and social tours through London, Wichern visited the slums of the metropolis. In his private correspondence the missionary developed ›modern‹ strategies of knowledge production. He created at the same time a special anthropology of the lower classes following the mechanisms of purity and impurity.

Kurz-Bio: Alexandra Przyrembel

Privatdozentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen.

E-Mail: aprzyre@uni-goettingen.de

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